Stützpunkt-Training und Kampfrichterschulung 2016 in Tamm

Am 24./ 25. September fand unser letztes Stützpunkt-Kadertraining mit Kampfrichterlehrgang für das Jahr 2016 in Tamm statt. Mit 57 Kaderathleten, 10 Kampfrichter und 8 Betreuer war der Stützpunkt sehr gut besucht. Das Wochenende stand neben Kata, Kata-Team & Kumite Shiai unter einem ganz besonderen Motto:

" Unser JKA Karate ist etwas ganz Besonderes, das gilt es in seiner ganzen Form, Tradition und Schönheit zu bewahren".

Die Frage, die und Sensei Hans Körner, der Gast in der Runde der Kampfrichter war, gestellt hat, hieß: "macht das Wettkampfkarate unsere Kampfkunst kaputt?" Antwort: "Jein"

Es liegt an uns Karateka und Kampfrichter das JKA Karate eben auch im Wettkampf so zu transportieren, dass wir uns eben nicht auf "besonders tolle und spektakuläre Techniken" ohne wirkliche Wirkung einlassen.

Ikken hissatsu (jap. 一拳必殺, dt. mit einem Schlag töten) ist das Ideal des alten okinawaischen Karate (auch Tōde genannt). Ziel war es, durch jahrelanges hartes Training Körper und Geist so zu entwickeln, dass es dem Kämpfer möglich wurde, im entscheidenden Augenblick all seine Energie in den einen finalen Treffer zu lenken, um somit den Kampf gegen einen augenscheinlich überlegenen Gegner doch zu bestehen.

Inzwischen ist dieses Prinzip durch den Einzug eines mehr sportlich geprägten Karate anderer Verbände ziemlich in Vergessenheit geraten; waren die ersten Kumite-Wettkämpfe noch auf Shōbu-Ippon (Sieg mit nur einem Punkt – dem Ippon beim „tödlichen“ Treffer) ausgelegt, wandelte sich dieses mit der Zeit zum Shōbu-Sanbon (Sieg beim Erreichen von 3 Punkten) und erst vor kurzer Zeit in noch sportfreundlichere Zählweisen (wo akrobatische Fußtechniken bereits 3 Punkte bekommen, auch wenn sie niemals tödlich wären) und damit weg vom ikken hissatsu.

UND DEM GILT ES VON UNS ENTGEGEN ZU WIRKEN!!

Diese Aufgabe haben in allererster Linie die Trainer in den Dojos, auf der Wettkampfmatte liegt es an den Kampfrichtern hier eine klare Linie zu fahren und ohne Toleranz Abweichungen zu ahnden.

Die Zweite Hälfte des ersten Tages stand dann im Zeichen von Kata & Kumite Shiai. Auf zwei Kampfflächen hatten sowohl die Kaderathleten, als auch die Kampfrichter die Möglichkeit, genau DAS umzusetzen. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Alle haben sich auf die Worte der Senseis Pascal Senn, Anika Lapp und der Kampfrichter besonnen...allen voran Kampfrichterreferent des DJKB Jürgen Breitinger.

Beim Kata-Team stand das "Kämpfen" ganz klar im Vordergrund...auch mal Risiko einzugehen. Eine schöne Kata ist meist nur eben schön...wir wollen sie aber kämpfen.

Am Sonntagmorgen 7:30 Uhr ging es dann weiter in der gemeinsamen "MorningClass" bis 9:30 Uhr, in der nochmal besonders die Kondition unserer Athleten gefordert wurde...wohlgemerkt nach einem 8 Stunden-Vortag.

Ich persönlich möchte mich im Namen vom Shinto Füssen ganz herzlich bei Allen des Stützpunktes SÜD-West bedanken, denn es ist für uns eine Ehre hier dazu zu gehören und eine tolle Freundschaft untereinander zu genießen.

OSS Thomas Kölling